Der Maler Theodor Esbern Philipsen erblickt das Licht der Welt am 10. Juni 1840 in København.

Philipsen wuchs in einer kulturverbundenen Familie auf und erlernte das Zeichnen bereits in jungen Jahren. Sein größtes Interesse galt den Tieren, so dass es ganz natürlich war, eine landwirtschaftliche Ausbildung beim Onkel an Højagergård anzutreten.

In den 1860er Jahren lernte er durch seinen Bruder den Maler Hans Smidth kennen, was ihn überzeugte, dass er auch selber Künstler werden wollte. Er studierte an der Det Kongelige Danske Kunstakademi (Königlich Dänische Kunstakademie) in København und setzte seine künstlerische Ausbildung nach einer kurzen Pause in der Modellschule fort, wo Frederiks Vermehrens Ideale hinsichtlich des Studiums der Realität und dessen Respekt vor der Vergangenheit einen großen Einfluss auf Philipsens künstlerische Entwicklung haben sollte.

Von den öffentlichen Sammlungen in København kannte Philipsen schon Johan Thomas Lundbyes Studie von Tieren. Auch hatte er die niederländischen Gemälde von Tieren und Landschaften des 17. Jahrhunderts schätzen gelernt. Trotz seiner Ausbildung blieben die Natur und Tiere die wichtigsten Einflüsse auf sein Werk.

Philipsen fand seine künstlerische Identität in der Malerei in der freien Natur der 1880er Jahre. Durch seine Verbundenheit zum französischen Imptressionismus erlangte Philipsen große Bedeutung für die folgenden Generationen dänischer Maler.

Gemälde nach 1882 – Gebäude im Tiergarten nördlich von København

Philipsen sah die Natur realistischer als seine künstlerische Vorbilder sie gesehen hatten. Deswegen war es logisch für ihn, Inspiration in Paris zu suchen, und zusammen mit Laurits Tuxen ging er in die Schule von Léon Bonnat. Dort arbeitete Philipsen intensiv mit dem Croquis (Entwurfzeichnung oder -malerei) und lernte bald, das Charakteristische einer Bewegung in seinen Werken zu zeigen.

Philipsen lernte die radikale französische Kunst durch den belgischen Maler Rémy Cogghe kennen, mit dem er 1882 in Spanien und im folgenden Jahr in Rom war. Später entwickelte Philipsen seine charakteristische Kunst mit dem Licht und den Farben der Natur und den Tieren, mit denen sein Name und die Namen der Inseln Saltholm und Amager eng verbunden wurden.

Sein Interesse für den französischen Impressionismus wurde durch seine Beziehung zum französischen Maler Paul Gaugin verstärkt, der im Winter 1884–1885 in København war. Sie wurden enge Freunde, und von Gauguin lernte Philipsen den Gebrauch kleiner Pinsel und kleine, feste Pinselstriche zu machen.

Durch seine Kunst, die sich nie spektakulär darstellte, spielte Philipsen eine wichtige Rolle als Vermittler der Ideen des französischen Impressionismus, der bis fast in die Gegenwart große Teile der dänischen Malerei dominiert hat.

Theodor Esbern Philipsen verstarb am 03. März 1920 in seiner Geburtsstadt København.

von

Günter Schwarz – 10.06.2019