(København) – Für die angedachte Gesetzesänderung gibt es in Dänemark bereits eine breite politische Mehrheit. Die vorherige konservative dänische Regierung unter Lars Løkke Rasmussen (Venstre / Rechtliberale Partei) hatte den Gesetzentwurf vorgestellt, um Transgender-Menschen gleiche Rechte zu gewähren.

Bereits seit dem Jahr 2014 erlaubte Dänemark Volljährigen die Änderung des Geschlechts auf Dokumenten wie dem Zentralen Personenregister (CPR). Jetzt soll auch Personen unter 18 Jahren in Dänemark ermöglicht werden, ihr Geschlecht aufgrund von Ausweisen und amtlichen Unterlagen ändern.

Jede in Dänemark lebende Person hat eine persönliche Nummer, mit der sie Dienste wie Online-Banking nutzen, den Schulhort buchen oder einen Arzttermin vereinbaren kann. Die Zahlen spiegeln das Geschlecht wider. Nummern für Frauen sind gerade, Nummern für Männer sind ungerade.

Dieses, so sind sich die Politiker von vier Folketingsparteien wie den regierenden Socialdempkraterne, der Enhedslisten, Scialirtisk Folkeparti und der Liberal Alliance einig, stellt Transgender-Menschen vor eine Herausforderung.

Die Sprecherin der Enhedslisten, Mai Villadsen sagte der Zeitung „Kristeligt Dagblad“: „Wir wissen, dass es Kindern un d Jugendlichen, die sich nicht als das Geschlecht identifizieren, das durch ihre CPR-Nummer festgelegt wird, sehr viel bedeutet. Es bringt sie in viele unangenehme Situationen.“

Strittig bleibt noch, ab welchem Alter die Änderungen auf den offiziellen Dokumenten durch die Minderjährigen vorgenommen werden können. Die Socialistisk Folkeparti spricht sich für ein Mindestalter von 15 Jahren aus.

von

Günter Schwarz – 09.08.2019