(København) – Der weltberühmte Ballon mit der Karrikatur von US-Präsident Donald Trump als Baby wird am 2. September, dem von ihm wegen des „Grønland-Falls“ stornierten Tag seines Staatsbesuchs in Dänemark, über København aufsteigen.

Obwohl US-Präsident Donald Trump beschlossen hat, seinen Besuch in Dänemark abzusagen, bekommen die Dänen trotzdem die Gelegenheit, einen Blick auf ihn zu werfen.

Es ist jedoch nicht ganz so, wie es dem US-Präsidenten sicherlich selbst gefallen hätte. Es geht um den riesigen, gelb-orangefarbenen Ballon, der ihn als Baby in einer Windel darstellt.

In einer Pressemitteilung der Facebook-Gruppe „Bring Trump Baby to Denmark!“ heißt es, man habe die Genehmigung, den sechs Meter großen Trump Baby-Ballon am 2. September zwischen 11:00 und 19:00 Uhr über dem Kongens Nytorv in die Luft aufsteigen lassen dürfen.

„Wir lieben das Trump Baby. Es ist ein humorvolles und sehr dänisches Tool, das es der Öffentlichkeit ermöglicht, sich der oft schädlichen und polarisierenden Politik von Trump entgegenzustellen“, schreibt die Facebook-Gruppe.

Der Ballon schwebte erstmals am 13. Juli 2018 in London. Er wurde von einer britischen Gruppe von Freunden aus Protest gegen Donald Trump, seine Politik und sein Verhalten geschaffen und folgt dem Präsidenten seitdem bei Staatsbesuchen auf der ganzen Welt – selbst nach Paris und nach Buenos Aires.

Noch bevor Donald Trump in der britischen Hauptstadt landete, äußerte er sich schon wütend über den Ballon. Der Babyballon wurde von Londons Bürgermeister Sadiq Khan genehmigt, der wegen dieser Entscheidung einige Kritik auf sich zog.

Auch in Dänemark wird die Idee, den Ballon in København steigen zu lassen, kritisiert. Der sozialdemokratische Abgeordnete Lars Aslan Rasmussen hat sich dahingehend geäußert, dass er den Ballon als einen Ausdruck von Mobbing bei Erwachsenen betrachtet.

„Es ist keine konstruktive Art zu demonstrieren. Ich würde das als Mobbing für Erwachsene bezeichnen. Wir sagen unseren Kindern, sie sollen in der Schule keine Gleichaltrigen ärgern, sie sollen argumentieren und ordentlich sprechen, und dann tun wir etwas, das weit unter dem Niveau liegt, das Donald Trump nahezu täglich selbst liefert“, sagt der Abgeordnete zur Tageszeitung „Berlingske“.

Morten Skovgaard, der hinter der Facebook-Veranstaltung „Bring Trump Baby to Denmark!“ steht, hat die Kritik zurückgewiesen. „Es ist Satire. Optisch wird er wie ein Teddybär dargestellt, aber es ist eine Kritik, die sich auf sein Verhalten, seinen Narzissmus, seine Impulsivität und seinen Egoismus konzentriert. Er verhalte sich weitgehend wie ein Kleinkind“, sagt er in einem Interview mit dem Fernsehsender TV2.

von

Günter Schwarz – 27.08.2019