Großes Hotelprojekt verläuft im Sand
(Varde) – Ein großes Bauprojekt an der Küste bei Blåvand wird vorerst keine Realität werden. Die Beschwerdekammer hat den lokalen Bebauungsplan der Kommune Varde abgelehnt. Ein viel beachtetes Hotelprojekt, das den Bau von 50 neuen Hotelunterkünften am Standort Hafnia in der Nähe von Blåvand plant, ist zum Erliegen gekommen.
Die Planungsbehörde hat am Donnerstag die Genehmigung des lokalen Bebaungsplans für das Gebiet durch die Kommune Varde aufgehoben. Dieses bedeutet, dass er nicht mehr gilt.
Vardes-Bürgermeister Erik Buhl Nielsen (Venstre /rechtsliberale Partei) teilt mit, dass er die Entscheidung noch nicht gelesen habe. Deshalb möchte er sich nicht weiter zu dieser Angelegenheit äußern. „Wir nehmen die Entscheidung zunächst zur Kenntnis und müssen dann sehen, was wir jetzt tun werden. Aber wir werden wahrscheinlich erst nach den Herbstferien darüber entscheiden.
Auch Preben Friis-Hauge, der den Vorsitz im Planungs- und Technologieausschuss innehat, ist nicht besonders gesprächig, sagt aber, dass die Entscheidung ihm vorliegt. Er weiß noch nicht, wie die Kommune Varde jetzt reagieren wird. „Wir brauchen zuerst einige Fachleute, um die Entscheidung gut und gründlich zu lesen“, sagt er nur.
Die Beschwerdekammer schreibt in ihrer Entscheidung, dass, bevor die Kommune Varde versuchen möchte, einen neuen lokalen Bebauungsplan zu erstellen, neue Studien durchgeführt werden müssen, da den in der Region lebenden Sandeidechsen und Strandkröten mehr Beachtung geschenkt werden muss.
Das Hotelprojekt in Blåvand war eines von zehn Projekten, für die das dänische Parlament 2015 eine Ausnahmeregelung gewährt hatte, obwohl es innerhalb der Küstenschutzlinie liegt.
Trotz zahlreicher Proteste von Anwohnern der Region hatten die Mehrheit der damaligen Regierungspartei Venstre und die sie unterstützende rechtspopulistische Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) am 6. Februar 2018 den jetzt gestrichenen lokalen Plan angenommen.
von
Günter Schwarz – 11.10.2019