Es ist eine Herausforderung, genügend Auszubildende für den Bau auf Fehmarn zu bekommen. Ein neuer Campus, mehr Bildung und Poul Nyrup Rasmussen werden dazu beitragen, mehr junge Leute anzuziehen.

2029 soll Dänemarks größtes Bauprojekt fertiggestellt werden, wenn der längste Absenktunnel der Welt über den Fehmarnbelt es ermöglichen wird, von Rødbyhavn nach Deutschland in 10 Minuten mit dem Auto zu gelangen.

Und es ist vorgesehen, dass ein Teil der Bauarbeiten von jungen Menschen in Ausbildung übernommen wird. Genau, die Auftragnehmer müssen mindestens 500 Arbersplätze für junge Leute für Auszubildung schaffen.
Aber es ist eine große Herausforderung, genügend junge Leute zu finden, und deshalb startet Sund & Bælt jetzt eine neue Initiative, die mehr junge Leute für das große Bauwerk auf Lolland gewinnen soll.

„Ich spüre, dass unsere Auftragnehmer viele der Einheimischen erreicht haben, aber wir sehen auch, dass es immer schwieriger wird, 500 junge Menschen zu erreichen“, sagt Mikkel Hemmingsen, Geschäftsführer von Sund & Bælt. „Die Herausforderung, die wir haben, ist, dass viele der jungen Leute in die großen Städte gehen, um sich dort ein attraktives Umfeld zu suchen. Wir müssen sie davon überzeugen, sozusagen den umgekehrten Weg einzuschlagen“, fährt er fort.
Die zu 100 Prozent staatliche Sund & Bælt ist in Form der Tochtergesellschaft Femern A/S für den dänischen Teil des Fehmarnbelttunnel-Baus verantwortlich.

Die Lösung des Rekrutierungsproblems muss in einem ehemaligen Statsministers und einem neuen Campus gefunden werden.

Sund & Bælt hat mindestens 100 Millionen Kronen (13,43 Mio. Euro) bereitgestellt, um die Herausforderung zu meistern, von denen die Hälfte für ein neues Campusgelände verwendet werden muss, auf dem mindestens 50 Studenten und Auszubildende in der Nähe der Baustelle wohnen können können.

„Wir werden mit den Jugendlichen in einen Dialog treten und hören, was es braucht, damit sie hierher kommen. Sollte es Fitness geben, sollte es Platz für Sport und Unterhaltung geben oder was sollte es geben“, sagt Mikkel Hemmingsen.

#Neben dem Geld für den Bau eines Campus wird Sund & Bælt auch mehr Geld für die Ausbildung der Lehrlinge aufwenden, wenn sie auf dem Bau auf Fehmarn arbeiten. „Wir werden ihnen Führung, etwas Sprache und Konfliktmanagement beibringen. Wir werden also eine Menge zusätzlicher Kompetenzen obendrauf schütten“, erklärt der Direktor.

Neben einem neuen Campus, der die jungen Auszubildenden nach Rødbyhavn locken soll, hat sich Sund & Bælt auch mit dem ehemaligen sozialdemokratischen Statsminister Poul Nyrup Rasmussen zusammengetan, der Botschafter der Initiative sein wird. „Wir haben ihn nicht so sehr genommen, weil er Statsminister war. Wir haben ihn ausgewählt, weil er an einigen guten Initiativen beteiligt ist, die viele der jungen Menschen ergriffen haben, die wir gerne erreichen würden“, erklärt Mikkel Hemmingsen.

2009 war Poul Nyrup Rasmussen Mitbegründer des Social Network, das sich zum Ziel gesetzt hat, psychisch gefährdeten jungen Menschen zu helfen – unter anderem in den 28 Headspace-Zentren im ganzen Land.

BILD: Femern-Byggeri-a – Der Bau auf Fehmarn ist das größte Bauprojekt Dänemarks. Das Bild hier ist vom Dezember und zeigt das „Portal“, in das man hineinfährt, wenn man durch den Tunnel fährt. Foto: Kristian Danielsen / Femern A/S

Zusätzlich zu seinem Engagement im Social Network wurde Poul Nyrup Rasmussen Ende 2021 als Vorsitzender von EuroSkills 2025 vorgestellt, wo er die Arbeit zur Organisation der Europameisterschaft für junge Berufstätige leiten wird, die 2025 in Herning stattfinden wird.

Gleichzeitig hat er 2021 das Bündnis für Berufsbildung mitgegründet, das sich zum Ziel gesetzt hat, die berufliche Bildung attraktiver zu machen. Daher hofft er, sowohl seine Person als auch sein Netzwerk aktiv einsetzen zu können, um Schüler und Auszubildende für den Bau am Fehmarnbelttunnel zu vermitteln. „Es geht darum, die Eltern der jungen Leute und die jungen Leute selbst zu erreichen und einige der Missverständnisse zu beseitigen, die in Bezug auf die Berufsausbildung bestehen“, sagt er.

Wenn sich nicht genügend dänische Studenten und Auszubildende freiwillig melden, müssen die Auftragnehmer sie in anderen Ländern finden, um die 500 Arbeitsplätze für Auszubildende zu erfüllen, zu denen sie verpflichtet sind, andernfalls werden sie mit einer Geldstrafe belegt.

Er ist sich jedoch bewusst, dass die Herausforderung nicht so einfach ist und dass sein Titel als ehemaliger Statsminister ihn nicht unbedingt nur unter jungen Menschen verkauft, die bei seinem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 2001 möglicherweise noch nicht einmal geboren waren.

„Ich bin nicht naiv, wie groß die Aufgabe ist. Wir kommunizieren mit allen modernen Kommunikationsmitteln. Auf sozialen Medien, mit kleinen Filmen und nn Veranstaltungen, bei denen ich auftreten möchte“, sagt Poul Nyrup Rasmussen. „Ich hoffe, dass das Fehmarn-Projekt zu einem Leuchtturm wird, zu einer Art Vorbild, das sich in dem notwendigen Schub widerspiegelt, damit sich mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung bewerben“, schließt er.

Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 15.02.2022

Fotos: Archivbilder