(København) – Der achte Prozesstag gegen den U-Boot-Bauer Peter Madsen vor Københavns Byrettet (Kopenhagener Stadtgericht wurde am heutigen Dienstag mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt. Unter anderem bezeichnet eine U-Boot-Expertin Madsens Erklärungen zum Tod der schwedischen Journalistin Kim Wall als unwahrscheinlich.

Der Prozess um den des Mordes an der schwedischen Journalistin Kim Wall angeklagten Peter Madsen ging heute weiter. Am Dienstag waren weitere Zeugen in den Zeugenstand von Københavns Byrettet einberufen worden. Darunter auch die Korvettenkapitänin der dänischen Marine und U-Boot-Expertin Ditte Dyreborg.

Wie zu den früheren Verhandlungstagen war Kim Walls Vater auch heute wieder im Gerichtssaal. Er saß mit dem Ermittler Jens Møller auf der rechten Seite des Saals hinter einer Glesscheibe, die ihn vor der Presse und anderen Personen schützt.

Die Korvettenkapitänin unterstrich in ihrer Aussage, dass im U-Boot „UC3 Nautilus“ weder Spuren von CO2 noch Kohlenmonoxid nachgewiesen werden konnten. Damit weist sie Madsens Erklärung, dass Wall an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sei, zurück. „Wenn wir hier von einer Kohlenmonoxid- oder CO2-Vergiftung sprechen, während der Kompressor des Bootes in Betrieb war, dann hätten wir das auch messen können“, so Dyreborg.

Ihr zufolge spiele es keine Rolle, dass die Messungen erst nach dem Heben des versunkenen U-Bootes vollzogen wurden. „Die Luft im U-Boot war ja in der Zwischenzeit nicht ausgetauscht worden“, so ihre Erklärung.

Madsen, der sich durch die Aussage der U-Boot-Kommandantin äußerst genervt zeigte, hatte darüber hinaus erklärt, dass Kim Wall aufgrund eines entstandenen Unterdrucks im U-Boot eingeschlossen war. Doch auch dies weist die Expertin zurück. „Das hätte ganz klare Spuren in den Filtern des Bootes hinterlassen. Und das war nicht der Fall“, sagt Dyreborg.

Die Verhandlung wird morgen, am Mittwoch, ab 09:30 Uhr fortgesetzt.

von

Günter Schwarz – 03.04.2018