(København) – Das dänische Königshaus meldet, dass Prinz Henriks Asche sich nun, wie es von ihm vor seinem Ableben am 13. Februar dieses Jahres gewünscht wurde, in dänischen Gewässern verstreut wurde und im Schloss Fredensborg begraben ist.

Noch bevor Prinz Henrik am 13. Februar im Alter von 83 Jahren im Kreise seiner Familie verschied, hatte er seinen endgültigen Wunsch geäußert, was mit seinen irdischen Überresten geschehen sollte. Er würde gerne, entgegen der Tradition des Königshauses, verbrannt werden, und er wollte, dass seine Asche in zwei Teile geteilt wurde, so dass ein Teil im privaten Teil des Gartens auf Schloss Fredensborg begraben und der andere Teil in dänische Gewässer verteilt werden konnten. Diese, seine Wünsche, seien jetzt erfüllt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Königshauses.

Von Anfang an hatte das Königshaus darauf wert gelegt, dass sowohl die Urnenbeisetzung als auch die Verbreitung der Asche auf See privat stattfinden würden, und das war nun auch der Fall. Die königliche Familie hatte sich zu beiden Gelegenheiten versammelt, um den letzten Wunsch des Prinzen zu erfüllen, aber das Königliche Haus lässt nichts darüber verlauten, wann die beiden Zeremonien stattfanden.

Alles deutet jedoch darauf hin, dass es innerhalb der letzten Wochen geschehen ist.


Das Königshaus sagt nicht, ob die Asche des Prinzen Henrik von Bord der Königlichen Yacht Dannebrog aus ins Meer gestreut wurde.
Als Königin Margrethe Mitte August zu einer Pressekonferenz in Prinz Henriks Schloss in Frankreich, Château de Cayx, einlud, wurde sie gefragt, ob Prinz Henriks letzter Wunsch erfüllt worden sei. „Es wird passieren, aber wir haben es noch nicht getan“, antwortete sie damals und mehr sagte sie dazu nicht.

Ursprünglich war es der Plan, dass Prinz Henrik zusammen mit der Königin in der Krypta unter der Sankt Birgittes Kapel im Dom von Roskilde beigesetzt werden sollte, wie es im dänischen Königshaus Traditon ist. Im August letzten Jahres gab der Prinzgemahl jedoch bekannt, dass er nicht in dem für ihn vorgesehenen Sarkophag begraben werden wollte, den Bjørn Nørgaard schon herstellte und der bereits das Gesicht des Prinzen trug.

Erst nach seinem Tod unterrichtete das Königshaus die Öffentlichkeit darüber, was der wahre letzt Wille des Prinzen für sein Leben nach dem Tod war.


Das ist ein Modell der Sarkophags, in dem Prinz Henrik und Königin Margrethe ursprünglich zusammen die letzte Ruhe finden sollten. Jetzt wird die Königin eines Tages allein darin liegen. Was ein Bruch der Tradition ist.
Kurz vor seinem Tod war der Famile klar, dass er eingeäschert werden wollte und dann seine Asche in zwei Teile aufzuteilen sei. „Das ist etwas, das mit der dänischen Tradition bricht“, klagten mehrere Königshausexperten damals. „Es ist sehr ungewöhnlich, aber es ist ganz in der Fortsetzung des Protestes gegen seine Rolle an der Seite der Königin, die ihn in seinen letzten Jahren zunehmend belastet hat“, sagte Sebastian Olden-Jørgensen, Lektor am Saxo-Instituttet an Københavns Universitet.

Die Hofberichterstatterin des Magazins „Billed-Bladets“, Trine Larsen, war von dem ungewöhnlichen Wunsch nicht so überrascht. „Alles mit dem Prinzen ist ein Bruch der Traditionen. Er hat den alten Staub aufgewirbelt und war eine bunte und aufregende Person – und er ist es jetzt auch noch im Tod“, sagte sie .

Die Königin, Dronning margrthe II., äußerte sich dagegen nicht groß über den letzten Wunsch ihres Mannes, aber auf der Pressekonferenz im August in Frankreich ließ sie anklingen, wie sie daüber dachte. „Das war seine Entscheidung. Er war eine freie Person, und ich respektiere das“, sagte ihre Majestät.

von

Günter Schwarz – 09.09.2018