(Amsterdam) – Die europäische Arzneimittelagentur EMA (European Medicines Agency), die seit März 2019 ihren Sitz in Amsterdam hat, entscheidet voraussichtlich heute über eine Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs des US-Konzerns Moderna.

Die Behörde hat das übliche Verfahren auf Druck der EU-Länder deutlich beschleunigt. Die EMA prüft Impfstoffkandidaten auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit.

Gibt die Behörde grünes Licht, kann die EU-Kommission anschließend formell die Zulassung erteilen. Das Moderna-Mittel wäre der zweite in der EU zugelassene Impfstoff, nachdem der Kandidat von BioNTech/Pfizer kurz vor Weihnachten eine bedingte Zulassung erhielt.

Der Impfstoff ist den vorliegenden Studienergebnissen zufolge gut bis moderat verträglich. Unerwartete, besorgniserregende Vorfälle wurden nicht beobachtet. Klinische Studien bescheinigen dem Moderna-Impfstoff eine Wirksamkeit von mehr als 94 Prozent. Er soll, wie schon der Mainzer Wirkstoff, insbesondere auch bei älteren Menschen eine hohe Wirksamkeit entfalten.

Auch der Moderna-Impfstoff muss zweimal verabreicht werden, damit sich ein vollständiger Impfschutz aufbaut. Dies geschieht idealerweise im Abstand von 28 Tagen – beim BioNTech/Pfizer-Vakzin sind es 21 Tage. Ein erster Schutz setzt nach etwa zehn Tagen ein, die volle Wirkung entfaltet sich erst nach der zweiten Dosis.

In den USA wird der Moderna-Impfstoff bereits seit dem 21. Dezember verabreicht.

von

Günter Schwarz – 06.01.2021

Foto: Archivbild