Der in dieser Woche in Albertslund bei København erschossene dänische Polizeibeamte erhält ein Staatsbegräbnis, das heißt, dass der dänische Staat die Kosten für seine Beisetzung zahlt. 

Der am Dienstagmorgen auf dem Weg zum Dienst befindliche Polizeibeamte war von einem 26-jährigen Mann vor seiner Dienststelle in den Kopf geschossen worden und am Mittwoch in einem Krankenhaus in København seinen Verletzungen erlegen. (ShUgeAvisen berichtete am Mittwoch und Donnerstag). Der Mord an dem Polizisten hatte in der Regierung Bestürzung und Trauere ausgelöst.

„Ich bin mit meinen Gedanken bei den Angehörigen, die einen unersetzlichen Verlust erlitten haben. Niemand kann ihnen den Schmerz nehmen, mit dem die Überlebenden jetzt weiterleben müssen. Aber Sie sollen wissen, dass ganz Dänemark mit Ihnen trauert“, sagte Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen (Venstre / sozialliberale Partei).

Wie der Polizeipräsidiumschef von Københavns Vestegns Politi (West-Polizei) Kim Madsen erklärte, soll das Staatsbegräbnis soll am kommenden Freitag im Dom von Roskilde stattfinden. Die anschließende Beisetzung des 43-jährigen Polizeibeamten Jesper Jul soll dann nur in privatem Kreise erfolgen.

Als Staatsbegräbnis wird definiert, wenn die Regierung des Landes die Kosten der Beisetzung übernimmt. Bisher galt es nur für Staatsoberhäupter, namhafte Politiker, Soldaten und in einigen Fällen auch für herausragende dänische Persönlichkeiten aus dem kulturellen Bereich.

In Dänemark sind nach der Tat in Albertslund, einem Problemviertel vor den Toren der dänischen Hauptstadt, landesweit die Sicherheitsvorkehrungen vor Polizeiwachen verstärkt worden.

Der 43-Jährige ist der erste Polizist, der in Dänemark seit 1995  im Dienst getötet wurde. Damals wurde ein Motorradpolizist von einem französischen Räuber erschossen. Insgesamt sind in Dänemark seit Ender der deutschen Besatzung 1945 zwölf Beamte im Dienst getötet worden.

von

Günter Schwarz – 10.12.2016